Als hauptberufliche Theologen arbeiten Pastoralreferent/innen an der Schnittstelle von Kirche und Gesellschaft. Dort nehmen sie neue Entwicklungen wahr und versuchen, zeitgemäße Antworten auf Fragen des Lebens und des Glaubens zu geben. Sie sind Ansprechpartner/innen und gestalten Kirche.
Dabei arbeiten sie im Team mit anderen zusammen. Pastoralreferent/innen stärken durch ihre theologische und seelsorgerliche Ausbildung die gemeinsame Verantwortung aller Christen. Sie tragen dazu bei, neue Formen der Pastoral zu entwickeln, das Profil von Kirche zu stärken und kirchliches Leben zu entfalten.
Wo sind Pastoralreferent/innen eingesetzt?
Sie arbeiten in großen pastoralen Räumen und in kategorialen Aufgaben - wie zum Beispiel in der Krankenhaus- oder der Schulseelsorge. In der Regel arbeiten sie in Teams mit Ehrenamtlichen und/oder anderen kirchlichen und nichtkirchlichen Professionen.
Ganz persönlich
"Für mich ist die diakonische Perspektive das grundlegende Handlungsprinzip. Ein Zitat des Theologen Johann Baptist Metz spiegelt meine Haltung diesbezüglich sehr passend wider: „Im Entdecken, im Sehen von Menschen, die in unserem vertrauten Gesichtskreis unsichtbar bleiben, beginnt die Sichtbarkeit Gottes unter uns, befinden wir uns auf seiner Spur.“ Dieses Zitat ist mir während meiner Ausbildungszeit in Saarbrücken begegnet – einer Zeit, die mich sehr geprägt hat.
Das Zitat bedeutet für mich: Mit offenen Augen durchs Leben zu gehen. Auf Menschen zuzugehen – gerade auf Menschen, die am Rande der Gesellschaft stehen -, sie wahrzunehmen, von ihnen zu lernen, zu erfahren was sie beschäftigt, was es ihnen im Leben schwer macht und worauf sie hoffen. Es bedeutet für mich auch, mich für sie einzusetzen und ihnen eine Stimme zu geben. Aber nicht nur das: Auch mit Menschen gemeinsam aktiv zu werden, sie zu beteiligen, sie zu befähigen, sie zu stärken ist für mich ein Aspekt der Sichtbarkeit Gottes in dieser Welt.
Und um das alles zu tun ist es für mich wesentlich, dabei auch bewusst aus kirchlichen bzw. vertrauten Bezügen herauszutreten und mich in „Unbekanntes“ hineinzubegeben. Mich immer wieder kritisch zu hinterfragen. Das Fundament unseres Glaubens, die Frohe Botschaft, so auf mein jeweiliges Gegenüber „runter zu brechen“, dass es auch verstanden werden kann. Die „Zeichen der Zeit“ zu erkennen und zu deuten. Bezüge herzustellen. Vernetzt zu sein. Brückenbauerin zu sein, die gerne mit Menschen innerhalb und außerhalb der kirchlichen Strukturen zusammenarbeitet."
Pastoralreferentin Annika Burggraaff
Ausbildungsleiterin kaufmännische Berufe